Sopran Saxophone sind sowohl in Bigbands, als auch in Jazz-Ensembles wegen ihres ausdrucksstarken und durchsetzungsfähigen Klangs bei den besten Saxophonisten beliebt. Das Sopran ist eins der am höchsten klingenden Instrumente in der Familie der Saxophone und eignet sich super für melodische Lead-Passagen in allen möglichen Musikrichtungen.
Für wen eignet sich das Sopran Saxophon?
Trotz seiner angenehm handlichen Größe ist das Sopransaxophon zumindest für blutige Anfänger weniger gut geeignet. Wer allerdings schon das Alt-Saxophon beherrscht und sich auf der Suche nach einem attraktiven Zweitinstrument befindet, ist hier genau richtig. Allerdings ist die Höhe der Tonlage der Grund, weshalb das Sopran zu Beginn schwieriger zu spielen ist. Der Ton ist nicht ganz so stabil wie beim Altsaxophon, sondern kann leicht durch einen unsicheren Ansatz verzerrt werden. Dann entstehen unangenehm schrille, fast näselnde Töne. Mit viel Begeisterung und regelmäßigem Üben kann es aber durchaus zu Deinem persönlichen Trauminstrument werden.
Wie klingt ein Sopran Saxophon?
Das Sopran Saxophon ist eines der kürzesten Saxophone und in B gestimmt. Das bedeutet, dass es sich um ein transponierendes Instrument handelt, bei dem die vom Blatt gespielte Note nicht mit dem klingenden Ton übereinstimmt. Er ist eine Oktave und einige Halbtöne höher. Wird an einem Sopran Saxophon ein C gegriffen, erklingt eigentlich ein B. Der gesamte Tonumfang reicht offiziell von as bis es3 (e3), allerdings hängt er auch stark von der Virtuosität des Spielenden ab und kann je nach Können enger oder weiter ausfallen.
Sopran Saxophon: Funktion und Bauweise
Ursprünglich wurde das Sopran Saxophon von Adolphe Sax durchgehend gerade mit konischem Schallrohr geplant und patentiert. Es sieht dadurch der Klarinette etwas ähnlicher als den anderen Saxophonen. Bedingt durch die geringe Länge von ca. 60 Zentimetern ist der Korpus aus einem Stück gefertigt. Die Luftsäule hat so einen stabilen Weg im Instrument, wodurch es insgesamt voller und besser klingt, was gerade in den hohen Lagen wichtig ist. Es besitzt keinen separaten S-Bogen, lediglich das Saxophon-Mundstück wird zum Spielen aufgesteckt. Allerdings muss der Ansatz und die Stütze (kontrollierter und kontinuierlicher Atem) bei der geraden Bauweise stark genug sein, um dem Instrument zuverlässige und kraftvolle Töne zu entlocken.
Sopran Saxophon mit nach vorne gebogener Spitze
Tatsächlich gibt es hier und da auch gebogene Soprane. Gerade bei jüngeren Spielern oder Anfängern sind diese beliebt, da sie mehr an die bekannten Saxophon-Vertreter erinnern und dadurch dem gewohnten Handling entgegenkommen. Sie sind außerdem deutlich kürzer und benötigen praktischerweise weniger Platz im Koffer.
Wer sein Spiel aufnehmen möchte, hat es außerdem leichter, das Mikrofon so vor dem Schallbecher auszurichten, dass sämtliche Klangfarben des Instruments eingefangen werden können. Der Ton strömt nämlich nicht nur aus dem nach vorn gerichteten Schallstück, sondern aus sämtlichen geöffneten Tonlöchern entlang des Korpus.
Kann der S-Bogen am Sopran Saxophon gebogen sein?
Eine weitere ganz pfiffige Bauweise ist ein überwiegend gerader Korpus, der allerdings auf der Höhe, wo normalerweise ein S-Bogen wäre, einen leichten Knick hat. Der Vorteil ist, dass der gebogene Hals die Luft mit größerem Druck in das Instrument hineinpresst, wodurch dem Spielenden kein allzu starker Ansatz abverlangt wird. Das Spiel geht dadurch bei gleicher fabelhafter Klangqualität etwas müheloser und ist für Soprananfänger sicherlich eine Überlegung wert.
Manche Hersteller (wie beispielsweise Thomann hier) versehen ihre Instrumente auch mit austauschbaren S-Bögen, sodass man wählen kann, welche Klang- und Spieleigenschaften zu einem passen.
Kaufkriterien bei einem Sopran Saxophon
Ein Saxophon im Laden kaufen
Am einfachsten ist es natürlich, ein komplett neues Instrument zu kaufen, da Du in dem Fall Garantie oder Gewährleistung darauf bekommst und sicher sein kannst, dass das Instrument einwandfrei zu spielen sein wird. Manche Spieler gehen gern in Instrumentenausstellungen, um ausgiebig Probespielen zu können. Wem der Anfahrtsweg zu weit ist oder wer lieber Zuhause im vertrauten Umfeld verschiedene Saxophone testet, hat bei Onlinehändlern wie Thomann gute Partner an der Hand. Du kannst jedes Instrument 14 Tage testen, bevor der Kauf rechtsgültig wird. Wenn Dir erst nach Ablauf der gesetzlichen Frist von 14 Tagen auffällt, dass das Instrument eigentlich nicht zu Dir passt, kann es innerhalb von weiteren 16 Tagen an Thomann zurückgegeben werden. Der Zeitraum von 30 Tagen wird Dir bestimmt ausreichen, um Dir ein vollständiges Bild von Deinem Trauminstrument zu machen.
Mietkaufoptionen für Saxophone
Eine weitere Möglichkeit, um an ein gutes Instrument zu kommen, ohne direkt große Summen ausgeben zu müssen, ist der Mietkauf. Dabei gehst Du mit einem Musikalienfachhändler vor Ort oder auch bei einem deutschlandweit agierenden Händler einen Mietvertrag für das Instrument Deiner Wahl ein. Gegen ein Entgelt von 20-40€* pro Monat darfst Du das Instrument spielen. Natürlich solltest Du gerade ein Mietkauf-Instrument möglichst pfleglich behandeln, aber das ist bei jedem Instrument sinnvoll. Wenn Du möchtest, wird der Vertrag so angelegt, dass Du den vollen Kaufpreis für das Instrument Stück für Stück über die Mietgebühren abbezahlst. Dieser Deal lohnt sich vor allem dann, wenn Du noch nicht sicher bist, ob das Sopransaxophon dir liegt und Du es weiter spielen möchtest. Auch für Kinder, die gerade anfangen ein Instrument zu lernen, sind Mietkaufangebote ideal. Gute Online-Adressen für Mietkäufe sind:
Das Sopran Saxophon gebraucht von privat kaufen – eine gute Idee?
Bevor Du Dich auf den Gebrauchtwarenmarkt stürzt, geben wir Dir einige Tipps an die Hand, worauf Du achten solltest. Es ist gerade für den Anfänger oft nicht ersichtlich, ob ein Instrument trotz seines Alters noch in gutem und komfortabel spielbarem Zustand ist oder nicht. Daher empfiehlt es sich, jemanden zur Besichtigung mitzubringen, der schon etwas mehr Erfahrung hat. Ideal ist zum Beispiel dein*e Saxophonlehrer*in oder zumindest jemand, der schon langjährige Erfahrung mit dem Instrument hat. Du solltest Dir Zeit lassen, das Instrument ganz genau zu untersuchen und einmal alle Töne durchzuprobieren. Nimm dafür unbedingt ein Stimmgerät mit, denn Du solltest Dich nicht allein auf dein Gehör verlassen. Eine einfache Taschenlampe kann außerdem hilfreich sein, um undichte Klappen zu entdecken.
Ein Sopran Saxophon gebraucht vom Fachhändler kaufen
Die sicherste Variante, ein Instrument gebraucht zu kaufen, ist sich bei einem Fachhändler zu erkundigen, der das Instrument generalüberholt, bevor er es an Dich weitergibt. Dabei werden beispielsweise abgenutzte Klappen neu beschlagen und justiert oder die Intonation des Saxophons getestet, damit es keine bösen Überraschungen gibt. Es gibt drei Betriebe, die sich deutschlandweit auf den An- und Weiterverkauf von reparierten Altinstrumenten spezialisiert haben und Dir die Möglichkeit bieten, tolle Markeninstrumente zu sehr fairen Preisen zu erwerben. Gerade wenn Du noch nicht viel Erfahrung mit dem Instrumentenkauf hast, aber sicher gebraucht kaufen möchtest, können wir Dir diese Anbieter guten Gewissens empfehlen:
Zubehör für das Sopransaxophon
Da das Sopran Saxophon keinen S-Bogen hat, sind die einzigen Parameter, über die Du den Ton beeinflussen kannst, das Mundstück, die Blätter und die Ligatur (Blattschraube). Manche streiten sich über den Einfluss dieser Bauteile, aber insgesamt kann man schon bestätigen, dass die verschiedenen Materialien unterschiedlich wahrgenommen werden und jeder Künstler so seine Vorlieben hat. Hier gibt es wieder einen überwältigenden Dschungel an Möglichkeiten, den Du mithilfe weniger Fragen lichten kannst.
Mundstücke fürs Sopran Saxophon finden- aber wie?
Die meisten Mundstücke findet man natürlich für Alt- und Tenorsaxophone – einfach, weil diese beiden Tonlagen aus der Instrumentenfamilie am häufigsten gespielt werden. Für die meisten namhaften oder oft verkauften Mundstücke gibt es aber auch ein passendes Pendant für den Sopran. Das Detail ist dann im Artikelnamen versteckt, so gibt es das beliebte Anfängermundstück S80 C* von Selmer mit unterschiedlicher Mensur (Durchmesser der Bohrung) sowohl für das Altsaxophon, als auch für den Sopran. Achte als darauf, wirklich das richtige Mundstück zu kaufen, sonst passt es am Ende nicht.
Worauf kommt es bei jedem Saxophon Mundstück an?
Die wichtigste Größe am Mundstück ist seine Bahnöffnung. So nennt man den Spalt, der entsteht, wenn das Blatt an der flachen Kante des Mundstücks anliegt. Mundstücke haben oft so eine Bezeichnung wie 4C oder 6*. Die Ziffer gibt Auskunft darüber, wie weit die Öffnung auf einer Skala von 3 – 10 ist. 3 ist die geringste Öffnungsweite, 10 die größte. Je kleiner die Öffnung, desto weniger Luft brauchst Du und desto leichter lässt sich das Blatt kontrollieren. Das Yamaha 4C ist beispielsweise DAS Standardmundstück für Anfänger und ein guter Orientierungspunkt, wenn es auf die Suche nach einem passenden Mundstück geht: 3 – 5 sind zu Beginn die Größen der Wahl.
Ein Saxophon Mundstück mit warmem Klang
Wie eingangs erwähnt, sind sich Musiker uneins, ob das Material so eine große Rolle spielt, aber dennoch lassen sich ein paar Richtungen und Präferenzen ausmachen. Holzige Materialen klingen warm und etwas dumpf, genauso Mundstücke aus weichem Kunststoff oder Kautschuk. Mundstücke aus Metall oder Glas beeindrucken oft durch einen klaren und obertonreichen Klang, wirken auf andere Ohren aber zuweilen blechern, hallend oder schrill. Im Endeffekt gilt: Probieren geht über Studieren! Mit der Zeit wirst Du, wie viele andere Musiker auch, eine ganze Sammlung an Mundstücken für jeden musikalischen Anlass haben – und natürlich Dein persönliches Lieblingsmundstück!
Saxophon Blätter für das Sopran Saxophon
Die Suche nach den perfekten Blättern ist am Anfang ebenfalls etwas überfordernd, schlicht aufgrund der ungeheuren Masse an Produkten. Die meisten langjährigen Spieler*innen habe bereits ihre Lieblingshersteller und brauchen keine Hilfe bei der Auswahl der Blattstärke.
Allgemein würde man jedoch raten, dass auf einem Mundstück mit geringer Öffnung (3 – 5) ein eher hartes Blatt gespielt wird und eine große Öffnung (<7) ein weiches Blatt benötigt. Die Blattstärken werden aufgrund ihrer Härte bzw. Flexibilität nach Stärken verkauft. Es gibt die Stärken 1-5. Um Einsteigern das Bilden erster Töne so leicht wie irgend möglich zu machen, werden zu Beginn Blattstärken von 1 und 2, seltener noch 3 empfohlen – und zwar trotz geringer Bahnöffnung. Nach und nach kannst Du Deinen Ansatz auch an härteren Blättern erproben, doch für den Anfang sind eine kleine Öffnung mit weichem Blatt ideal.
Blattschrauben für Sopran Saxophone
Blattschrauben gibt es genauso wie Mundstücke aus allen möglichen Materialien. Am häufigsten werden solche aus Kautschuk, Metall oder Leder verkauft. Während das Metall von manchen Musikern klangtechnisch als hart empfunden wird, sind Kautschuk und Leder vor allem bei Jazzmusikern beliebt, die die warme Komponente der Töne herausstellen wollen. Auch bei einem Sopran können leicht dämpfende Eigenschaften sinnvoll sein, um es etwas weicher klingen zu lassen.
Saxophon reinigen
Im Prinzip hast Du mit dem Sopran sogar einen besonders dankbaren Vertreter der Saxophone erwischt, denn kleine Instrumente sind schneller geputzt.
Da es außerdem keinen S-Bogen gibt, musst Du hier schon mal nichts machen. Nimm deshalb lediglich das Blatt und das Mundstück ab, trockne bzw. wische beide sorgfältig durch und leg sie beiseite. Danach solltest du das Schallrohr mehrere Mal mit einem Durchziehwischer abtrocknen. Dieses findest Du wie alle anderen Utensilien in Deinem Reinigungsset. Der gesamte Korpus wird von außen mit einem Poliertuch abgerieben und ggf. mit einem Lackspray bearbeitet. Für das Extra an Pflege können einmal die Woche die Tonlöcher abgebürstet bzw. mit Poliergaze gereinigt werden.
Das allerkleinste Saxophon ist eigentlich das Soprillo, es ist deutlich kürzer als der Sopran. Ebenfalls in B gestimmt, fängt es allerdings erst bei einer Tonhöhe von a1 an und reicht bis zum d4. Dadurch klingt es nochmal höher als das Sopran Saxophon, das in etwa einer sehr hohen Mädchen- oder Frauenstimme entspricht. Das Sopran Saxophon wird daher viel öfter hergestellt und hat eine stärkere Verbreitung. Deshalb wird es fälschlicherweise oft für das kleinste Saxophon gehalten.
Das Sopran Saxophon umfasst eine Tonspanne vom as bis zum es3 (e3). Wie hoch ein Spieler sauber darauf intonieren kann und ob er wirklich zum e3 kommt, hängt jedoch stark vom individuellen Können des Spielers ab, aber natürlich auch von der Verarbeitungsgüte des Instruments.
Es gibt einige gebogene Sopran Saxophone, allerdings sind sie deutlich seltener anzutreffen. Ursprünglich hatte Adolphe Sax, der Erfinder der Saxophone, das Sopran gerade konzipiert, weil die hohe Intonation dadurch etwas stabiler ist. Die Luftsäule im Inneren verhält sich dann ähnlich wie in einer hohen Klarinette. Eine Mischform ist ein gerades Sopran Saxophon mit einem leicht geknickten Hals, das durch die Biegung unkomplizierter anspricht.