Neben dem Altsaxophon ist das Tenorsaxophon so ziemlich das beliebteste Anfängerinstrument unter den zahlreichen Saxophonarten der Instrumentenfamilie. Gerade im Jazz-Bereich der berühmtesten Saxophonisten ist der Tenor wegen seiner rauchigeren, tiefen Stimme beliebt. Nur etwas größer als das Altsaxophon, lässt es sich auch von Anfängern noch komfortabel spielen – zumindest, solange es sich um einen erwachsenen Anfänger handelt.
Wie klingt das Tenorsaxophon?
Der klingende Tonumfang des Tenors reicht vom verhältnismäßig tiefen As bis zum e2. Es lassen sich daher viele gängige Stücke darauf realisieren, ähnlich wie das Sopransaxophon ist der Tenor jedoch in B gestimmt und bedarf angepasster Notenblätter.
Die Mechanik des Tenorsaxophons: Wie viele Klappen hat ein Tenorsaxophon?
Das Tenorsaxophon hat normalerweise 23 Klappen, inklusive der Oktavklappe. Diese Klappen sind über das ganze Instrument verteilt und ermöglichen es dem Spieler, die verschiedenen Töne zu erzeugen, indem sie die Luftströmung innerhalb des Instruments steuern.
Ist das Saxophon für Anfänger geeignet?
Für Kinder ist das Tenorsaxophon etwas zu groß. Nicht nur der Korpus ist zu lang, sondern auch die Abstände zwischen den einzelnen Tonlöchern und Klappen. Dadurch lässt sich das Instrument nicht so gut halten, bzw. die Klappen werden nicht sicher von kleinen Händen erreicht. Ein Altsaxophon ist hier die bessere Wahl. Erwachsene werden mit dem Tenor jedoch wunderbar zurecht kommen. Das Instrument ist zwar größer und verlangt ein gut trainiertes Lungenvolumen, allerdings hält sich der Kraftaufwand durch den länger gewundenen S-Bogen in Grenzen, wodurch auch Anfänger dem Tenor schnell angenehme Töne entlocken können.
Tenorsaxophon kaufen
Die einfachste Variante, an ein eigenes Instrument zu kommen, ist natürlich, einfach in einen Musikalienfachhandel zu gehen und sich durch die verfügbaren Modelle zu stöbern. Noch niederschwelliger ist der Online-Kauf, den inzwischen einige Geschäfte zumindest deutschlandweit anbieten. Thomann alsEuropas vermutlich größter und bekanntester Online-Vertrieb bietet über die Ländergrenzen hinweg erstklassigen Service an, vor allem in puncto Retoure.
Rechtlich festgelegt besteht immer ein 14-tägiges Rückgaberecht. Thomann bietet allerdings an, Instrumente, die nicht zu Dir passen, selbst danach noch innerhalb von 30 Tagen zurückzunehmen. Das ist super, denn so bleibt genügend Zeit, um die Instrumente sorgfältig zu testen und Deinen persönlichen Favoriten auszumachen. Insgesamt empfiehlt es sich mehrere Saxophone anzuspielen, bevor Du Dich für eins entscheidest.
Ein Tenorsaxophon per Mietkauf
Eine beliebte Alternative zum regulären Kauf im Laden ist die Mietkaufoption, die von einigen deutschlandweit agierenden Händlern, aber auch von größeren Musikgeschäften vor Ort angeboten wird. Dabei mietest Du ein hochwertiges Neu-Instrument für eine monatliche Gebühr von 20-40€ und hast meist ein monatliches Kündigungsrecht. Gefällt Dir das Instrument und Du beschließt, dass Du es final kaufen möchtest, wird die Mietgebühr als Anzahlung verrechnet und Du musst nur noch den Restbetrag zahlen.
Die Summe kannst Du entweder weiterhin monatlich begleichen oder Du zahlst alles auf einmal. Der Mietkauf ist insofern praktisch, dass Du unterschiedliche Instrumente testen kannst und jederzeit die Möglichkeit hast, das Saxophon lernen wieder aufzugeben, wenn Du merkst, dass es Dir nicht liegt oder keinen Spaß bereitet. Außerdem sind die Mietinstrumente meist wirklich gute Markensaxophone, die Du ansonsten nicht so unkompliziert auf Rate beziehen kannst. Folgender Anbieter bietet sowohl Mietkäufe, als auch Gebraucht- und Neuwaren an.
Tenorsaxophon gebraucht
Auch ein Gebrauchtkauf kann sich lohnen, wenn es sich dabei um ein besseres Instrument handelt, als das, was Du Dir im Laden normalerweise leisten könntest. Allerdings empfehlen wir Dir, beim Gebrauchtkauf eher auf einen professionellen Händler zu setzen, statt privat vom Laien auf eBay zu kaufen. Die Gebrauchtwarenhändler bieten den Vorteil, dass sie deutschlandweit versenden und über Werkstätten verfügen, in denen die Instrumente von gelernten Instrumentenbauern generalüberholt werden, bevor sie wieder in den Verkauf gehen. Daher bekommst Du meist noch ein oder zwei Jahre Gewährleistung auf das Instrument, während Du beim Privatkauf nicht nur bei der Beurteilung des Zustands des Instruments auf Dich gestellt bist, sondern auch auf weitere Sicherheiten verzichten musst. Wir empfehlen daher folgende Fachhändler:
Die besten Tenorsaxophon-Marken
Die Antwort auf die Frage, welches Tenorsaxophon das beste ist, ist subjektiv und hängt von den persönlichen Vorlieben, dem Spielstil und dem Budget ab. Es gibt jedoch einige bekannte Marken, die von professionellen Saxophonisten bevorzugt werden. Dazu gehören:
- Selmer: Ein französischer Hersteller, der seit über einem Jahrhundert hochwertige Saxophone herstellt.
- Yamaha: Ein japanisches Unternehmen, bekannt für seine breite Palette von Saxophonen, von Einsteiger- bis zu Profi-Modellen.
- Yanagisawa: Eine weitere japanische Marke, die für ihre handgefertigten professionellen Saxophone geschätzt wird.
- Jupiter: Eine Marke, die für ihr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis bekannt ist und oft von Schülern und fortgeschrittenen Spielern verwendet wird.
Vergleich: Tenorsaxophon vs. Altsaxophon
Viele Leute fragen sich: “Was ist der Unterschied zwischen Altsaxophon und Tenorsaxophon?” Die Hauptunterschiede liegen in der Größe, dem Klang und der Tonlage.
Das Tenorsaxophon ist größer, schwerer und hat einen volleren, tieferen Klang, während das Altsaxophon kleiner, leichter und mit einem höheren, helleren Ton daherkommt. Beide Instrumente sind in Es gestimmt, aber das Tenorsaxophon klingt eine Oktave tiefer als das Altsaxophon. Dies bedeutet, dass wenn du ein C auf dem Tenorsaxophon spielst, es wie ein Bb auf dem Klavier klingt.
Zubehör zum Tenorsaxophon
Am einfachsten lässt sich der Klang des Instruments an den Stellen beeinflussen, die leicht ersetzbar sind. Dazu gehören allen voran die Blätter, dicht gefolgt vom Saxophon-Mundstück insgesamt. Der S-Bogen beeinflusst den Klang ebenfalls maßgeblich, allerdings ist hier der Umtausch komplizierter.
Blätter für das Tenorsaxophon
Der Komfort beim Spielen und die saubere Tonentwicklung lässt sich mit dem richtigen Blatt und vor allem mit der passenden Blattstärke regulieren. Die Blattstärken reichen von 1 – 5, wobei 5 die härteste und 1 die flexibelste Variante ist. Manche Marken bieten auch Zwischengrößen an. Für Anfänger sind die Blattstärken 2 oder 3 besonders geeignet, da sie sich sehr leicht anspielen lassen, aber trotzdem noch genügend Widerstand bieten, damit der Ton stabil bleibt. Fortgeschrittene können ihren Ansatz mit härteren Blättern fordern.
Das Mundstück fürs Tenorsaxophon
Zunächst einmal ist es wichtig, zu wissen, dass es verschiedene Mundstücke für die unterschiedlich großen Saxophonbauweisen gibt. Ein Mundstück für den Sopran kann nicht beim Tenor oder Alt aufgesteckt werden und umgekehrt. Meistens werden die Mundstücke in aufsteigendem Schwierigkeitslevel von 3-7 bezeichnet. Die meisten Anfängermundstücke tragen die Ziffer 4 und haben eine geringe Bahnöffnung. Die Bahnöffnung ist der Spalt, der entsteht, wenn das Blatt auf der Bahn des Mundstücks aufgelegt wird. Je kleiner dieser ist, desto leichter lässt sich das Instrument anspielen und das Blatt in Schwingung versetzen.
S-Bogen am Tenorsaxophon
Länge und Bohrung des S-Bogens haben ebenfalls einen Einfluss darauf, wie sich die Luftsäule im Inneren des Instruments verhält und haben damit Einfluss auf die Tonentwicklung, Ansprache und Tonstabilität. Da das Verhältnis von Korpus und S-Bogen empfindlich aufeinander abgestimmt ist, solltest Du, wenn Du denn den S-Bogen ersetzen willst oder musst, unbedingt den für Dein Instrument vorgesehenen S-Bogen vom selben Hersteller kaufen. Du stellst damit nicht nur sicher, dass die Stücke aufeinander passen, sondern auch, dass die Größenverhältnisse stimmen und das Material dasselbe ist. Das Klangergebnis unterscheidet sich, je nachdem, welche Metalllegierung verwendet wird.
Die Pflege Deines Tenorsaxophons
Die richtige Pflege und Wartung Deines Tenorsaxophons ist entscheidend für seine Langlebigkeit und Leistung. Hier sind einige grundlegende Pflegetipps:
- Reinigung: Verwende nach jedem Spielen einen Durchziehwischer, um Feuchtigkeit aus dem Inneren des Instruments zu entfernen. Reinige auch die Mundstücke und das Blatt regelmäßig.
- Lagerung: Bewahre Dein Instrument in einem harten Koffer auf, um es vor Stößen und Temperaturschwankungen zu schützen.
- Wartung: Lasse Dein Saxophon regelmäßig von einem Fachmann warten. Dies umfasst die Kontrolle und gegebenenfalls Anpassung der Polster und Mechaniken.
Die Geschichte des Tenorsaxophons
Die Erfindung des Tenorsaxophons
Die Geschichte des Tenorsaxophons beginnt im Jahr 1846, als der belgische Instrumentenbauer Adolphe Sax ein Patent für eine neue Familie von Blasinstrumenten anmeldete. Das Tenorsaxophon war eines von acht Instrumenten, die in der Patentanmeldung beschrieben wurden. Sax, selbst ein talentierter Musiker, wollte ein Instrument erschaffen, das die kraftvollen akustischen Eigenschaften von Blechblasinstrumenten mit der feinen Artikulation und Spielbarkeit von Holzblasinstrumenten kombinierte.
Frühe Nutzung und Akzeptanz des Tenorsaxophons
Trotz seiner innovativen Bauweise fand das Tenorsaxophon erst langsam Akzeptanz in der Musikwelt. Es wurde zunächst vor allem in Militärkapellen und Orchestern eingesetzt, während es in der klassischen Musik nur wenig genutzt wurde. Ein Grund hierfür war, dass viele klassische Komponisten das Tenorsaxophon nicht kannten oder es als zu ungewöhnlich und anspruchsvoll für die Spieler ansahen.
Das Tenorsaxophon und der Jazz
Die wahre Heimat des Tenorsaxophons wurde der Jazz. Mit der Entstehung des Jazz in New Orleans im frühen 20. Jahrhundert begann das Tenorsaxophon, eine zentrale Rolle in Jazz-Ensembles zu spielen. Sein ausdrucksstarker, kraftvoller Klang, kombiniert mit seiner Fähigkeit, komplexe Melodien und Improvisationen zu spielen, machte es zum idealen Instrument für diese neue Musikform.
Influential Tenor Saxophonists and Their Impact
Einige der einflussreichsten Musiker der Jazzgeschichte waren Tenorsaxophonisten. Coleman Hawkins und Lester Young prägten in den 1920er und 1930er Jahren maßgeblich den Stil des Tenorsaxophons im Jazz. Hawkins war bekannt für seine kraftvolle, robuste Spielweise, während Young einen subtileren, fließenden Stil bevorzugte.
In den 1940er und 1950er Jahren entwickelten Musiker wie Charlie Parker und John Coltrane den Bebop-Stil, der durch schnelle Tempi und komplexe Harmonien gekennzeichnet ist. Coltrane revolutionierte das Tenorsaxophonspiel mit seiner bahnbrechenden “Sheets of Sound”-Technik und seinen innovativen Harmonien und Melodien.
Das Tenorsaxophon in moderner Musik
In den darauf folgenden Jahrzehnten hat das Tenorsaxophon seine zentrale Rolle in der Jazzmusik behalten. Es fand aber auch Eingang in andere Musikgenres wie Rock, Pop und R&B. Musiker wie Clarence Clemons von der E Street Band und Michael Brecker trugen das Instrument in neue musikalische Gebiete.
Das Tenorsaxophon heute
Heute ist das Tenorsaxophon eines der vielseitigsten und ausdrucksstärksten Instrumente, das in einer Vielzahl von musikalischen Kontexten eingesetzt wird. Es bleibt ein Beweis für die visionäre Erfindung von Adolphe Sax und die Talente der vielen Musiker, die dazu beigetragen haben, seine Fähigkeiten im Laufe der Jahre zu entfalten.
Technologische Fortschritte und das Tenorsaxophon
Mit den Fortschritten in der Technologie und dem Instrumentenbau hat sich auch das Tenorsaxophon weiterentwickelt. Zum Beispiel hat die Einführung des “Balanced Action”-Designs von Selmer in den 1930er Jahren das Spielgefühl und die Intonation des Instruments verbessert. In den 1950er Jahren wurde das “Mark VI”-Modell eingeführt, das viele als den “goldenen Standard” für Tenorsaxophone betrachten. Heute gibt es eine Vielzahl von Modellen und Marken, die auf unterschiedliche Spielstile und musikalische Anforderungen zugeschnitten sind.
Die Rolle des Tenorsaxophons im Jazz
Das Tenorsaxophon hat einen unverwechselbaren Platz in der Geschichte des Jazz. Mit seiner tiefen, vollen Stimme und seiner Fähigkeit, sowohl Melodien als auch Harmonien auszudrücken, hat es viele der größten Jazzlegenden angezogen. Berühmte Saxophonisten wie John Coltrane, Sonny Rollins und Stan Getz haben das Tenorsaxophon zu einem integralen Bestandteil des Jazz gemacht.
FAQ: Die wichtigsten Fakten zum Tenorsaxophon auf einen Blick
Für ca. 500€* kriegt man bei Thomann bereits ein gutes Einsteiger-Tenorsaxophon. Schülerinstrumente von Jupiter oder Yamaha kosten ca. 1500€* und ab 2.000€* kauft man schon ein fortgeschritteneres Modell. Die Preisspanne ist nach oben hin bis in den fünfstelligen Bereich offen.
Das Tenorsaxophon ist neben dem Altsaxophon das beliebteste Anfängerinstrument. Für Kinder unter ca. 14 Jahren ist der Tenor nicht so gut geeignet, da er sehr groß ist und die Klappenabstände entsprechend zu weit auseinander liegen. Zudem ist es ca. anderthalb Kilo schwerer als das Altsaxophon. Für erwachsene Einsteiger eignet sich der Tenor aber genauso gut wie das Altsaxophon.
Das Tenorsaxophon ist wie auch das Altsaxophon ein beliebtes Anfängerinstrument, allerdings werden Kinder vielleicht ihre Probleme damit haben, da das gute Stück zwischen drei und vier Kilogramm beträgt. Diese auf Dauer zu halten und zu balancieren, kann anstrengend werden.
Wie bei jedem Instrument erfordert das Erlernen des Tenorsaxophons Übung und Geduld. Es kann jedoch einfacher sein als einige andere Instrumente, da es weniger Fingerpositionen zu lernen gibt.
Die Preise für Tenorsaxophone variieren stark, abhängig von Marke, Qualität und Zustand. Einsteigermodelle können ab etwa 500 Euro erhältlich sein, während professionelle Modelle Tausende kosten können.
Ja, Du kannst auf einem Tenorsaxophon eine Vielzahl von Musikstilen spielen, einschließlich klassischer Musik. Es ist jedoch weniger verbreitet in der klassischen Musik als in Jazz und Pop.
